Liz
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„Für mich heißt Feminismus nicht nur, mich auszuziehen und zu zeigen, dass ich Titten und Arsch habe, sondern zu sagen und zu tun, was ich will. Warum darf ich als Frau nicht die Packs verteilen? Warum wird da ein Unterschied gemacht? Ich habe in meinem Leben schon Sachen getan, über die manche Männer noch nicht mal nachgedacht haben“, sagt LIZ – und man glaubt es ihr sofort.
Geboren wird sie 1998 im Frankfurter Ostend. Ihre Eltern trennen sich früh, weshalb sie die ersten Jahre bei ihrer Mutter aufwächst – und die Musik von ihr in die Wiege gelegt bekommt. „Andere behaupten das, bei mir war es wirklich so“, erzählt LIZ. „Während meiner Geburt liefen Songs von Moses Pelham, meine Mutter war riesiger Fan von Azad und an meinem 12. Geburtstag hat sie mich sitzen lassen.
„Ich habe nicht alles immer sofort verstanden, aber Rap hat mir schon damals Selbstbewusstsein gegeben, weil ich gemerkt habe, dass es Menschen gibt, denen es genauso geht wie mir.“ Denn LIZ‘ Kindheit und Jugend ist alles andere als einfach. Die Trennung der Eltern immer im Hinterkopf, beginnt sie an Depressionen zu leiden und landet schließlich in der Psychiatrie.
„Auch, wenn man das vielleicht nicht denken würde, war es eine gute Zeit“, erinnert sich LIZ. „Ich habe eine Therapie gemacht und viel über mich gelernt.“ Und doch überwirft sie sich nach ihrer Entlassung mit der Mutter, zieht eine Zeit lang zu ihrem Vater und lebt mit ihm in dessen viel zu kleiner Ein-Zimmer-Wohnung, ehe schließlich eine Zeitlang die Straßen von Offenbach ihr neues Zuhause werden. 2020 ́zieht es sie für erste professionelle Aufnahmen in die Kung Fu Studios, die ihr zweites zu Hause werden sollten. 2021 droht sie ihr erstes Mixtape mit dem Namen „Bleibe Echt“ an: die Tracks der 23-jährigen sind rough und ungefiltert und aggressiv, energiegeladen und ehrlich. Die Produktionen stammen u.a. von den FNSHRS (Sido, Ufo361 & Shirin David), Lucry (Apache207, Miami Yacine & Capital Bra), JK & Nexxus (KMN) und Goldfinger (GRiNGO, AK AusserKontrolle & 6ix9ine).
Als LIZ mit dem Tape die Bildfläche betrat, kam das einem anarchistischen Performance- Kunstwerk gleich, das alles andere als gefällig war. LIZ und ihre Musik sind laut, unbequem, umgezügelt und unzähmbar. Es brachte ihr das Prädikat „Deutschraps Rotstift“ ein, der alles rausstreicht und korrigiert, was in der Szene nicht benötigt wird. Und die Leute liebten es. Es war eine perfekte unperfekte Premiere einer Künstlerin, die kompromisslos sie selbst ist und doch Raum für Entwicklung zulässt.
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